Eberbach. Diana Majer-Morgenthaler stammt aus dem Kreis Heilbronn, hat in Heidelberg Jura studiert, ihr Referendariat am Landgericht Mosbach absolviert und einige Jahre lang an der Fachschule für Sozialpädagogik am Schwarzacher Hof unterrichtet. 1994 gründete sie als Fachanwältin für Familienrecht ihre eigene Kanzlei in Aglasterhausen. Seit einiger Zeit wohnt sie nun in Eberbach. Am 15. Oktober 2018 wurde sie zur neuen ersten Vorsitzenden der Lebenshilfe Eberbach e.V. gewählt. Wie sie zu diesem Amt kam?

Diana Majer-Morgenthaler hat zwei erwachsene Kinder: die Tochter studierte Jura wie die Mama und hat inzwischen auch deren Anwaltskanzlei übernommen. „Ich bin nun bei ihr angestellt“, lacht Majer-Morgenthaler. 1993 kam der Sohn zur Welt – mit Down-Syndrom. Damals lebte die Familie in Aglasterhausen. Nach Absolvieren von Grund- und Förderschule besuchte er schließlich die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVW) für junge Menschen mit geistiger Behinderung an der Theodor-Frey-Schule in Eberbach. Mutter Diana schaute sich um nach Freizeitangeboten für ihren Sohn. Dabei stieß sie auf den integrativen Chor MobilTON der Lebenshilfe Eberbach. Sie meldete ihn zu den wöchentlichen Chorproben an. Vor einigen Jahren trat Majer-Morgenthaler der Lebenshilfe als Mitglied bei und unterstützt seither den Chor „als größter Fan“. Und seit sie in Eberbach wohnt, singt sie auch selbst in seinen Reihen mit.

Da wir aber so ’ne tolle Gruppe sind, der Chor meine Herzensangelegenheit ist und ich ja auch noch Juristin bin, hab’ ich mich entschlossen, Ja zu sagen.

Schließlich stehe Margot Rumig ihr ja auch weiterhin mit ihrer Erfahrung zur Seite, so Majer-Morgenthaler.

Worin bestehen nun ihre Aufgaben? Als erste Vorsitzende sei sie zuständig für die juristische Struktur, erläutert sie. Dann biete die Lebenshilfe ja verschiedene Projekte an, die nach gesetzlichen Vorgaben ablaufen müssten. Veranstaltungen seien zu organisieren. Für 2019 stünden bereits diverse Chorauftritte, ein Sommerfest, eine Vogelführung oder Dia-Nachmittage auf dem Programm. Und dann der lange geplante Besuch des Films zum Thema Inklusion „Utopisches vom Himmelreich?“ am 20. Januar im Kino in Neckarelz. „Da wird der Regisseur vor Ort sein und der Chor wird vor dem Film im Kinosaal ein paar Lieder singen. Das wird eine große Sache!“

Inwieweit lassen sich die Ziele der Lebenshilfe wie etwa Inklusion in Eberbach verwirklichen? „Es ist nicht einfach, nicht behinderte Menschen zu erreichen, damit sie an integrativen Angeboten teilnehmen“, weiß Majer-Morgenthaler. Der beste Werbeträger sei da der MobilTON-Chor. „Berührungsängste schwinden gewöhnlich, wenn jemand den Chor erlebt hat und bei Veranstaltungen auf Menschen mit Handicap trifft.“ Ein Mensch mit Handicap wünsche sich nichts anderes als ‚normal‘ behandelt zu werden“, weiß sie. Natürlich gehöre ein gewisses Verständnis dazu, „dass vielleicht mal eine unerwartete Reaktion kommt“.

Was wünscht sie sich für das neue Jahr? „Dass wir Menschen erreichen mit unserer Arbeit, dass die Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung besser werden.“ Ansonsten: Dass es mit Familie, Beruf und Lebenshilfe so weitergehe wie bisher. „Ich bin ein zufriedener Mensch“, sagt Diana Majer-Morgenthaler.